Als Freemover ins Auslandssemester

Die Hochschule der Medien bietet rund um den Globus Austauschplätze an den verschiedensten Hochschulen. Aber was, wenn es trotzdem keine Partneruniversität in der Traumdestination gibt oder kein Austauschplatz an der favorisierten Partnerhochschule frei ist? Dann bietet sich noch die Möglichkeit, das Ziel als sogenannter „Freemover“ anzusteuern.

Julia hat diesen Weg gewählt und erzählt uns in diesem Bericht von ihren Erfahrungen.

Nachdem ich bei der Zuteilung der Austauschplätze leider kein Glück hatte und keine Zusage für meinen Traumplatz erhielt, stand ich vor der Aufgabe, mich selbst um einen Studienplatz zu kümmern.

Erste Orientierung

Australien stand für mich als Wunschdestination fest und so habe ich zunächst mit der Suche nach einer Universität begonnen. Am besten ist es, sich die Kurskataloge anzusehen. So lässt sich herauszufinden, ob es äquivalente Kurse zu denen der HdM gibt oder solche, die ergänzend anrechenbar sind. Die Swinburne University erschien mir als die perfekte Universität für mein Auslandssemester, deshalb informierte ich mich auf der Seite des „International Office“ nach dem Bewerbungsprozedere und den Fristen.

Finanzierung

Durch das Akademische Auslandsamt der HdM erfuhr ich, dass die Vorlaufzeit für Stipendien und BAföG-Anträge sechs bis zwölf Monate beträgt. Deswegen ist es wichtig, sich rechtzeitig um die Bewerbung zu kümmern. Außerdem lohnt es sich, die Bemessungsgrenzen für BAföG-Mittel genauer zu prüfen, da sich diese für ein Semester im Ausland unterscheiden. Es ist daher möglich, BaföG für das Auslandssemester zu bekommen, auch wenn dies in Deutschland nicht der Fall ist. Mit diesem Zuschuss kann beispielsweise ein Teil der Anreisekosten oder Studiengebühren finanziert werden.

Bewerbung

Für die Bewerbung an einer ausländischen Partnerhochschule werden im Regelfall ähnliche Unterlagen benötigt, wie für die HdM. Jedoch müssen Zeugnisse und Lebensläufe meist in beglaubigter Übersetzung vorliegen. Um die Fristen einzuhalten, ist es wichtig den Postweg nicht zu unterschätzen, der je nach Destination etwas länger sein kann.

Für Studierende, die wie ich als Freemover nach Australien, Neuseeland oder in manche asiatische Länder gehen wollen, gibt es eine gute Nachricht: Die Organisation GOstralia! GOzealand! übernimmt den Kontakt zu den Universitäten für euch – komplett kostenlos. Sie ist Ansprechpartner für alle Fragen, die in der Vorbereitung auftauchen, hilft mit der Abwicklung und sendet die Bewerbung an die Universität. Das hat mir die Organisation sehr erleichtert.

Zusage

Als ich endlich die Zusage bekommen habe, kam bei mir die Vorfreude so richtig auf und ich konnte mit der eigentlichen Organisation beginnen: Flüge buchen, Visum beantragen und eine Unterkunft suchen. Es ist allerdings ratsam, bei der Suche von Deutschland aus vorsichtig zu sein, da es über das Internet oft schwer zu beurteilen ist, ob die Wohnung wirklich den Beschreibungen entspricht. Um also eventuellen Betrügern zu entgehen, habe ich entschieden, mir für die ersten zwei Wochen ein Airbnb zu mieten und anschließend vor Ort nach einer passenden Bleibe zu suchen. Studierendenwohnheime sind je nach Destination auch eine geeignete Lösung. Diesbezüglich kann am besten das International Office der Zieluniversität helfen.

Auch die Auslandskrankenversicherung sollte nicht in Vergessenheit geraten. Daher habe ich vorab angefragt, ob meine bestehende Versicherung auch Aufenthalte im Ausland abdeckt, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Neben der ganzen Reiseplanung habe ich ein Urlaubssemester beantragt und mir die Kurse über das sogenannte „Learning Agreement“ anerkennen lassen. Da sich die Semesterzeiten im Ausland oft nicht mit unseren decken, habe ich frühzeitig mit meinen Professoren abgeklärt, ob ich anstehende Prüfungen oder Präsentationen auch vom Ausland aus ableisten darf.

Vorfreude

Auch wenn für mich ein Auslandssemester als Freemover mit etwas mehr Organisation verbunden ist, ist die Vorfreude riesig und ich kann mit Stolz von mir behaupten, das Abenteuer ganz alleine auf die Beine gestellt zu haben.

/JR

 

Bildquelle:
J. Reger