„Irgendwas mit Medien“: Bekommst du damit einen Job? – Eine persönliche Bilanz

Nach fast drei Jahren Online-Medien-Management Studium habe ich bereits einige Gespräche zur Arbeitsmarktsituation für Medienstudierende hinter mir. Im Rahmen meines gerade abgeschlossenen Praxissemesters war es mir möglich, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln, den „hart umkämpften“ Jobmarkt kennenzulernen, sowie diverse Ansichten von Berufstätigen in der Medienbranche zu erfahren.

„Meiner Oma habe ich erklärt, dass ich in meinem Job Dinge im Internet lese“ – so fasste meine Arbeitskollegin kürzlich ein Problem unseres noch jungen Berufsfeldes zusammen: Als was wir im Anschluss an das Medienstudium arbeiten, können wir oft schon unseren Eltern oder Großeltern nicht verständlich erläutern. Somit höre ich als Studentin der Online-Medien vielmals Zweifel aus dem eigenen Umfeld: „Ist es nicht schwierig, im Anschluss an das Studium eine Stelle zu bekommen – so etwas wollen doch so viele machen?“ sind häufige Bemerkungen. Für die weniger medienaffinen Generationen schildere ich im Folgenden meine eigenen Erfahrungen und versuche damit etwas Licht ins Ungewisse der Berufsaussichten in der Medienwelt zu bringen.

Überlaufene Medienbranche – Klischee oder Realität?

Die Zeitungen titeln häufig zur aktuellen Situation im Arbeitsmarkt und zum Wandel in der Medienbranche. Berichtet wird beispielsweise über wegfallende Stellen im Print-Bereich und die zunehmende Digitalisierung. Letztere geht oftmals mit der mangelnden Bereitschaft von Verbrauchern einher, für digitale Inhalte zu bezahlen und riskiert die Arbeitsplätze von Journalisten.

Im Bereich Social Media sind die angebotenen Stellen laut Karrierebibel im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gestiegen; im Marketing sogar um 37 Prozent. Damit spielt die Digitalisierung uns OMM’lern in die Karten – schließlich benötigt der Markt geeignete Spezialisten, um die Digitalisierung zu bewältigen und neue, umsatzbringende Geschäftsmodelle zu finden.

Doch wie sieht es innerhalb der Branche mit der eigenen Konkurrenz aus? Gefühlt hört man jeden dritten Schulabgänger sagen „ich möchte was mit Medien machen“ und es entsteht der Eindruck einer überlaufenen Medienbranche mit schlechten Jobchancen. Kommen auf die vielen Jobs noch mehr potenzielle Bewerber, profitiert niemand vom Stellenwachstum –  egal wie groß dieses ausfällt. Doch trügt der Schein? Nach Studitemps zieht es lediglich 17 Prozent der 25.000 Befragten in die Medienbranche. In der Realität landet der Großteil also doch nicht bei uns.

Digitaler Wandel – unsere  Berufschance

Nicht zuletzt mit den Digital Natives verlagert sich der Medienkonsum zunehmend von Print auf Online. Daher gibt es in diesem Bereich auch die meisten Stellen zu besetzen bzw. herrscht der größte Bedarf an jungen Medienspezialisten.

Wir Studierende können die Digitalisierung daher als Chance betrachten. Das Spektrum an möglichen Berufsaussichten ist mindestens so breit wie das der Entscheider, die bisher noch mit Problemen im Online-Medien-Bereich zu kämpfen haben. So stellen sich die Marketingleiter oftmals Fragen wie:

  • „Immer häufiger erscheint eine Social Media-Plattform, die den neuen „place to be“ im Netz für Unternehmen darstellt. Facebook, Instagram, Snapchat – aber was davon brauche ich als Unternehmen und wie erreiche ich meine Zielgruppe?“
  • „Stetig neu aufkommende innovative Dienstleistungen bedürfen einer Kommunikation zwischen IT und BWL, um umfangreiche Projekte umzusetzen, lange Prozessketten zu minimieren und administrative Kosten zu vermeiden. Wie setze ich neue digitale Projekte optimal um und welche Ressourcen benötige ich dafür?“
  • „Die digitale Präsenz des eigenen Unternehmens ist mittlerweile unverzichtbar. Wie steigere ich die Bekanntheit meines Unternehmens mit Hilfe von Google? Wie schaffe ich es auf den ersten Platz im Suchmaschinen-Ranking, was machen die Website-Besucher in meinem Online-Shop und wie kann ich den Produktabsatz vergrößern?“

Diese Beispiele zeigen, mit welchen Fragen sich Online-Medien-Management-Studierende auseinandersetzen und welche Perspektiven sich ihnen im Anschluss an ihr Studium bieten.

Als Fazit lässt sich festhalten: Wer seine berufliche Zukunft in den Medien sieht, hört sich meiner Meinung nach zu unrecht an, dass er damit auf dem überlaufenen Arbeitsmarkt schlechte Chancen hätte. Allerdings bedeutet ein Medien-Studium auch nicht, dass man bei jedem Arbeitgeber offene Türen einrennt. Aus eigener Erfahrung habe ich gelernt, dass im Rahmen von Praktika geknüpfte Kontakte, Engagement abseits vom Curriculum sowie Eigeninitiative und andauernde Lernbereitschaft die Basis für einen erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt bieten können. Das Studium OMM mit den drei Säulen IT, Medien und Betriebswirtschaftslehre sowie einem wechselnden Angebot an Wahlfächern stellt sicher, dass mit dem schnellen Wandel im Online-Bereich Schritt gehalten werden kann. Dadurch kann sich jeder „OMM’ler“ sein eigenes Profil zusammenstellen – ganz nach persönlichen Präferenzen – und sich für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben wappnen.

/AH

Bildquelle:

Snapwiresnaps/Zak Suhar